Femurkopfnekrose Katze
Bei der Femurkopfnekrose handelt es sich um krankhafte Veränderungen am Kopf des Oberschenkelknochen (Femur). Diese Erkrankung wird in der Literatur vorwiegend für kleine Hunderassen beschrieben, tritt jedoch ebenfalls bei Katzen auf, wenn auch nur selten. Zu den Symptomen gehören Lahmheit einer oder beider hinterer Extremitäten sowie der Verzicht auf Springen der Katze. Das Röntgenbild ist hierbei für die Diagnostik das Verfahren. Je nach Schweregrad der Erkrankung wird das Tier mit Schmerzmittel behandelt. Auch Akkupunktur und Physiotherapie sind ergänzend möglich. Im besonders schweren Fall wird ein guter Tierarzt die Femurkopfresektion (operative Entfernung des Oberschenkelkopfes) empfehlen. Dies ist eine übliche Methode auch bei Oberschenkelhalsbruch bei Katzen und kleinen Hunden. Nach wenigen Wochen übenehmen die Muskeln und Sehnen die Stützfunktion und die Tiere laufen und springen, meist sogar ohne ein humpeln oder lahmen zu zeigen. Es ist nicht nötig bei Katzen ein künstliches Gelenk zu implantieren.
Röntgenbild einer Femurkopfnekrose
Fallbericht: Wir erhielten Nachricht von einem unserer Nachzuchten mit der Erstdiagnose HD. Natürlich bekamen wir auch das Röntgenbild zugeschickt. Die Auswertung dieses Bildes mit unserem Tierarzt konnte diese Diagose nicht bestätigen. Er tendierte zur Femurkopfnekrose. Unsere Kittenkäufer hatten inzwischen eine Zweitmeinung beim Spezialisten in der Braunschweiger Klinik eingeholt. Dort wurde ebenfalls Femurkopfnekrose beiderseits diagnostiziert. Zwei OP-Termine im Abstand von 8 Wochen zur Entfernung des Femurkopfes, mit anschließender kurzfristiger Käfighaltung, die das Springen und Toben verhinderte, waren die Lösung. Vier Wochen nach der 2. OP besuchten wir unsere Nachzucht und fanden ein zufriedenes Tier vor, das am Leben der Katzengruppe vollständig teilnahm und schon wieder auf Stuhl und Kratzbaum springen konnte. Auch das Personal war völlig fröhlich über die gelungene Behandlung und Genesung ihres Jungtieres.
Mancher Tierarzt würde empfehlen bei dieser Diagnose das Tier einzuschläfern, weil ja der Behandlungspreis den Anschaffungswert deutlich überschreitet. Aber ein Familienmitglied einzuschläfern obwohl es gute Heilungschancen gibt. Wir sagen dazu: Nein!